Rennen auf dem Prüfstand

Frauen-Etappenrennen: Geringe Resonanz gibt Organisatoren zu denken

 

27.08.2009 · Das Frauen-Etappenrennen in seiner bisherigen Form kommt auf den Prüfstand. In diesem Punkt sind sich die Organisatoren vom SC Truchtelfingen, dem WSV Pfeffingen und dem RSV Tailfingen einig.

Albstadt Bei der zehnten Auflage habe es schlichtweg an Zuschauern gefehlt, bedauern die Sprecher aller drei Vereine. "Der sportliche Wettbewerb ist klasse. Aber wenn das Publikum ausbleibt, bekommen wir ein Problem mit unseren Sponsoren", sagt Gerhard Bitzer vom WSV Pfeffingen. Insgesamt seien 127 ehrenamtliche Mitglieder im Einsatz gewesen, viele davon an drei Tagen. Zwar könne er die Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken noch nicht abschätzen. Aber eines sei klar: Die Vereine könnten es sich nicht leisten Geld draufzulegen, sie müssten zumindest eben herauskommen: "Sonst macht man eine ,Hockete'. Da ist der Aufwand nicht so groß."

Erstmals hat sein Verein ver-sucht, dem sportlichen Event mit dem Auftritt der Live-Band "Acoustix" vor der Alten Schule in Pfeffingen einen festlichen Rahmen zu geben. Die Musik sei klasse gewesen, ebenso die Stimmung, beteuert Bitzer: "Aber es waren halt zu wenige Leute da."

Für die Konzert-Premiere seien die Besucherzahlen in Ordnung gewesen, meint Marco Weber vom SC Truchtelfingen. Aber insgesamt sei das Interesse an einem der hochkarätigsten Radsportwettbewerbe in Deutschland zu gering ausgefallen. "Für ein Top-Rennen der zweiten internationalen Kategorie ist die Zuschauerresonanz fatal", redet der Skiclub-Vorsitzende Klartext.

Die Truchtelfinger haben das Einzelzeitfahren am Freitag ausgerichtet, welches beim Publikum nicht gerade auf Begeisterung stieß. Zu sehen sind die Fahrerinnen auf der Startrampe und bei der Zieleinfahrt, die Spannung bleibt auf der Strecke. "Wir müssen darüber reden, was wir hier ändern können", sieht Weber Gesprächsbedarf. Möglicherweise könne das Rennen live auf eine Großleinwand übertragen werden, "aber das ist mit, riesigen Kosten verbunden". Denkbar wäre auch das Zeitfahren durch eine andere Disziplin zu ersetzen, was vermutlich den Entzug des UCI-Status durch den Internationalen Radsportverband zur Folge hätte.


Bild zum Bericht
Die zehnte Auflage des Albstadt-Frauen-Etappenrennens ließ vor allem Zuschauer vermissen. Für die Organisatoren um Moderator und OK-Chef Ulrich Bock (rechtes Bild) vom RSV Tailfingen allemal ein Grund über Änderungen für das kommenden Jahr nachzudenken.


Dieser UCI-Status scheint nach drei Jahren keine heilige Kuh mehr zu sein. Zumal die UCI-Chefkommissärin bei ihrer ansonsten ausschließlich positiven Bewertung die Streckenlänge beim City-Sprint in Tailfingen bemängelte: 2100 Meter statt der geforderten zwölf Kilometer. Ein so langer Rundkurs sei für die Zuschauer allerdings noch weniger attraktiv, weiß Ulrich Bock vom RSV Tailfingen, möglicherweise erhalte man eine Ausnahmegenehmigung.

Einig sind sich die Organisatoren bislang insofern, als dass sie weiterhin das Frauen-Etappen-rennen ausrichten wollen. .Aber ohne Änderungen wird eine Wiederholung in dieser Form nicht möglich sein", schränkt Bitzer ein. Auf jeden Fall müsse über den Zeitpunkt mitten in den Ferien geredet werden, der möglicherweise für den Zuschauerschwund mit-verantwortlich sei, kann sich Bock einen anderen Termin vorstellen.

Seine Überlegungen gehen ohnehin in mehrere Richtungen. Da sich das Jedermann-Radrennen, die Volksbank Tailfingen Zollernalbtour, großer Beliebtheit erfreue, könne es möglicherweise in die Serie German Cycling Cup integriert werden. Bei den Frauen lohne es sich darüber nachzudenken, ob mehr deutsche Mannschaften vor anderen Nationen zugelassen werden sollten, was auf Kosten des UCI-Status gehen würde. Allerdings wären die Organisatoren freier bei der Streckenwahl. Eine weitere Möglichkeit sei indes, das Frauen-Etappenrennen durch die Rad-Bundesliga oder nationale Meisterschaften zu ersetzen. Die andere Dimension sei die Aufwertung zum Weltcup, falls Nürnberg nach dem Rückzug der Nürnberger Versicherung als Sponsor des dortigen Weltcuprennens ausfalle.

"Wir haben genügend Helfer und Kompetenz um einen Weltcup zu organisieren", wäre Marco Weber vor dieser Herausforderung nicht bange: .Aber wir brauchten dazu noch mehr Sponsoren."

von Zollern-Alb-Kurier, 27.08.2009

 

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